PA – Anlage

Bekanntlich heißt es Lautsprecher und nicht Leisequietscher, daher mussten wir wie üblich bei diesem Projekt ein klein wenig übertreiben. Auch wenn wir für das Labor ein paar feine Breitband-Lautsprecher samt Horn Subwoofer und Class D Endstufe gebaut hatten, so fehlt es bei Partys doch regelmäßig an der standesgemäßen Beschallung. Wir fassten also den Entschluss eine PA Anlage für das RT Team zu bauen. Damit wir dafür den Segen unseres Laborvorstandes erhielten, gab es jedoch ein paar Auflagen zu beachten. So wurde seitens der FH gefordert, dass die Anlage eine integrierte Lichtorgel erhalten sollte und die Boxen somit akustisch, wie auch optisch Laut sein sollten. Disem Wunsch wurde natürlich gerne entsprochen. Die doppelte Anzahl der Leuchtdioden, welche wir bereits für den Antennenmast genutzt hatten, sollten dieses Problem effektiv Lösen. 1500W optischer Nennleistung später mussten wir uns ernsthafte Gedanken über die Kühlung des ganzen machen, aber dazu später mehr.

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Als Grundlage sollten Boxenpläne von Jobst Audio dienen. Diese Boxen genießen in Selbstbaukreisen einen ausgezeichneten Ruf und die frei verfügbaren Pläne machten es uns leicht, die Gehäuse unseren Bedrüfnissen anzupassen. Als Endstufen legten wir uns auf 600W Class D Endstufen fest, für die es bereits eine Schaltungen im Labor gab. Für die Beleuchtung griffen wir auf unsere Erfahrungen aus dem LED Tower Projekt zurück. Die Ansteuerung wurde fast unverändert übernommen und die LED Module waren schnell geroutet. Wir entschieden uns aufgrund der Größe der LED Module zur professionellen Fertigung, was uns thermisch schonmal helfen sollte. Darüber hinaus sollte jede Box einen eigenen DSP erhalten, damit die Frequenztrennung nicht über passive Filter erfolgen musste. Zudem bietet der DSP möglichkeiten zur Frequenzgangkorrektur, Schutz vor Clipping und eine ausgeklügelte Schaltlogik, welche das leidige Einschaltknacken unterbindet.

Der Startschuss fiel dann während der Campuswoche 2010, in der wir die Gehäuse zusammen bauten und die Boxen die ersten Töne lieferten. Danach vernichteten wir einige Gehirnzellen mittels Lösungsmitteldämpfen, während wir die Boxen mit Kunstleder überzogen. Die Campuswoche 2011 wurde dann genutzt die LED Module zu vervollständigen und in die Boxen zu integrieren. Leider stellten wir bei Temperaturtests fest, dass die Eingebauten Lüfter nicht stark genug waren. Also wurden alle Module wieder demontiert, zusätzliche Kühlkörper montiert und eine mehrstufige Lüfterregelung entworfen. Nun behalten die LEDs auch unter Volllast noch immer einen Kühlen Kopf und kein Lüftersummen nervt in ruhigen Passagen.

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Der DSP war einer der Knackpunkte in diesem Projekt. Obwohl es sich bei dem ausgewählten Modell um einen expliziten Audio DSP mit integrierten AD/DA Wandlern handelt, störte ein hohes Grundrauschen den Musikgenuss. Dank zusätzlichen Filtern im Ausgangsteil konnte das Problem aber in der Hardware Version 6 behoben werden, so dass diese Boxen ab der Campuswoche 2012 vollständig eingesetzt werden können. Jedoch haben wir noch ein Problem ausmachen können, welches der Nachbesserung bedarf. Obwohl es sich bei den Tieftontreibern um 15 Zöllige Lautsprecher handelt, scheinen sie doch mehr als Mitteltöner gedacht zu sein. Einen Umstand den wir mittels zweier Infraschallbässe im Kühlschrankformat gedenken abzustellen. Und obwohl die jetzigen “Mitteltöner” bereits zu Beschwerden wegen Ruhestörung geführt haben, haben wir doch einen Ruf des Größenwahns zu verteidigen. Weshalb die zusätzlichen 2000 Watt der Infraschallbässe die Anlage zur Campuswoche 2013 definitiv erweitern werden.